Foto: Prof. Dr. med. Dr. phil. Martin Ruchsow ist Sektionsleiter der Allgemeinpsychiatrie des Klinikums Chris-tophsbad und promovierter Philosoph.

Göppingen: Zusammen mit der Evangelischen und der Katholischen Erwachsenenbildung veranstaltet das Klinikum Christophsbad derzeit die Vortragsreihe „Was zählt im Leben“. Nach dem großen Interesse an den Vorträgen des Psychiaters Prof. Nenad Vasić und des Pfarrers Markus Wurster, widmet sich Prof. Martin Ruchsow am Donnerstag, 25. Mai, um 16:30 Uhr dem Thema „Glück und Wohlergehen“. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Das Nachdenken über grundsätzliche Fragen des Lebens kommt bei vielen Menschen zu kurz – wie soll man dafür noch Zeit finden, neben Familie, Freunden, Hobbys und Beruf? Tagtäglich wird man von allen Seiten und zu jeder Uhrzeit mit Informationen regelrecht bombardiert. Die Minuten und Stunden verrinnen, die Welt dreht sich immer schneller und man selbst kommt nur noch mühsam hinterher. Und wenn dann in schwierigen Zeiten manches von dem, was uns bislang selbstverständlich erschien, urplötzlich ins Wanken gerät, drohen wir den Halt zu verlieren. Was gibt uns Stabilität? Was hilft uns, wieder auf die Beine zu kommen? Was zählt im Leben? Fragen nach Sinn und Glück rücken in den persönlichen Fokus. Auch Seelsorger und Psychiater werden in ihrem Arbeitsalltag mit diesen Fragen konfrontiert.

Martin Ruchsow, erfahrener Psychiater am Klinikum Christophsbad und promovierter Philosoph wird am 25. Mai zum Thema „Glück und Wohlergehen“ referieren. Worin besteht der Unterschied zwischen den Begriffen „Glück“ und „Wohlergehen“? Im deutschen Sprachraum unterscheiden wir die Begrifflichkeiten weniger scharf als englischsprachige Philosophen. Während für diese „Glück“ beziehungsweise „glücklich“ meist einen positiven Gefühlzustand beschreibt, ist mit dem Begriff des „Wohlergehens“ vor allem gemeint, ein sinnvolles Leben zu führen, das zu einer Art „Aufblühen“ (flourishing) führt. Dieses flourishing möchte Prof. Ruchsow sowohl im Zusammenhang der sogenannten „positiven Psychologie“ als auch tugendethischer Ansätze vorstellen und diskutieren.